Die Stiftung für die Ausstrahlung des Berner Juras wurde gegründet und ist derzeit mit der Renovierung und Erweiterung des historischen Gebäudes La Couronne in Sonceboz beschäftigt. Dieser für die ganze Region wichtige Knotenpunkt wird dadurch eine aussergewöhnliche Erneuerung und Dynamik erfahren und zu einem markanten Eingangstor für den Berner Jura werden. Dieses begeisternde Projekt wird von der Einführung einer neuen Regionalmarke begleitet, deren Umrisse in der zweiten Jahreshälfte 2022 vorgestellt werden. Ich bin zuversichtlich, dass der Berner Jura seine Kräfte um diese überzeugenden Projekte herum bündeln kann. Nach der Abstimmung in Moutier im März 2021, die den Wunsch einer knappen Mehrheit der Wählerinnen und Wähler nach einem Kantonswechsel bestätigte, kann sich die Region ohne die ständige separatistische Erpressung, die jede politische oder administrative Diskussion durchkreuzte, neu organisieren. Die negativen Folgen der Abstimmung in Moutier betreffen nicht den Berner Jura,
sondern einzig und allein den Kanton Jura und die Stadt Moutier selbst. Ein erstes Beispiel dafür hat die jurassische Regierung gerade gegeben. Nachdem sie während der Kampagne nämlich versichert hatte, dass das Spital erhalten und sogar gestärkt würde, kam die kalte Dusche kaum ein Jahr nach der schicksalhaften Abstimmung. Während der Sommerferien schickte die jurassische Exekutive eine Spitalliste 2023–2030 in die Vernehmlassung, welche die Anzahl der Einsätze des Spitals Moutier auf 5 reduziert, statt deren 25 auf der aktuellen bernischen Spitalliste.
Während sich der Berner Jura und der Rest des Kantons Bern im Bereich der Spitalversorgung weiterentwickeln werden (z. B. Renovierungen in St-Imier, Bau eines neuen Spitals in Brügg), wird Moutier den Grossteil eines grundlegenden Pfeilers seiner wirtschaftlichen Tätigkeit verlieren. Wirtschaftlich gesehen geht es dem Berner Jura gut, und die Erholung nach dem Konflikt ist in den meisten Bereichen stark. Die Wirtschaftsstrategie 2030 der Chambre d‘économie publique unterstützt die Bemühungen der Unternehmen zusätzlich und zielt darauf ab, die bestehenden Strukturen zu optimieren und auszubauen. Schliesslich wird das vom Kanton getragene Projekt Avenir Berne Romande die Verwaltung und die Strukturen, die der französischsprachigen Bevölkerung dienen, neu zusammenstellen. Konkrete Projekte werden in Kürze vorgestellt und werden es dem französischsprachigen Teil des Kantons ermöglichen, von guten kantonalen Leistungen zu profitieren. Die Identität der Region, ihre Kohärenz und ihre Dynamik werden aus diesem Prozess gestärkt hervorgehen. Die kommenden Jahre werden also für den Berner Jura spannend werden. Indem er stärker wird, wird der Berner Jura auch den Kanton Bern stärken, für den er ein unverzichtbarer Bestandteil ist, um seinen zweisprachigen Charakter zu begründen. Diese Stärken sind wertvoll in einer unruhigen Welt, in der die Verbindungen zwischen den Sprachgemeinschaften von entscheidender Bedeutung sind, um identitäre Abschottung und Intoleranz zu bekämpfen.

Manfred Bühler, Vorstandsmitglied BERNbilingue

Dieser Artikel ist ursprünglich im Bulletin 2022 erschienen.