Der Bund kündigt unverhofft den Ausstieg aus der Finanzierung der kantonalen französischsprachigen Schule (ECLF) in Bern an. Der beliebten und erfolgreichen Schule, droht damit der Wegfall von Subventionen von CHF 1,1 Mio. (25 % des Budgets)! Angesichts der herausragenden Bedeutung der ECLF für den Standort Bern steht für BERNbilingue im Vordergrund, dass der Bund seine Absicht nochmals überdenkt. Er fordert zudem von Bund, Kanton und Stadt Bern, die gemeinsam Verantwortung für die Hauptstadt tragen, die Ungewissheit rasch möglichst zu beseitigen. Eine Kürzung des Schulbudgets kommt nicht in Frage.

Die ECLF ist eine öffentliche Schule in der Stadt Bern, die den Unterricht der obligatorischen Schule (HarmoS) auf Französisch anbietet. Träger ist der Kanton Bern. Der Bund beteiligt sich seit 1960 in Form eines jährlichen Beitrags von 25% der Betriebskosten an der ECFL. Im 2018 betrug die Finanzierung 1’071’400 Franken. Damit trägt der Bund einen wichtigen Beitrag an den Hauptstadtkosten.

Auf Seite 76 der Staatsrechnung 2018 des Bundes findet sich nun aber eine böse Überraschung. Der Bund kündigt nicht weniger als seinen absehbaren Ausstieg aus der Finanzierung der ECLF an, weil das Schulwesen Sache der Kantone sei und der Anteil von Schülerinnen und Schülern, deren Eltern beim Bund angestellt sind, zurückgehe.

Nun rächt sich umso mehr der unnötige Ausstieg der Stadt Bern im Jahre 2002 aus der Finanzierung der französischsprachigen Schule. Damals strich die Stadt ihren Beitrag von rund 300’000 Franken pro Jahr (10%).

Funktion der Hauptstadt und Mehrsprachigkeit gibt es nicht zum Nulltarif

Für BERNbilingue ist die Existenz der französischsprachigen Schule elementar. Diese Schule nimmt Kinder namentlich französischsprachiger Bediensteter des Bundes, anderer gesamtschweizerischer Organisationen und des diplomatischen Corps auf. Die ECLF trägt Wesentliches zur Mehrsprachigkeit und zum Status von Bern als Bundeshauptstadt bei.

BERNbilingue will den Fortbestand dieser Schule gesichert wissen. Der Leistungsausweis der Schule ist unbestritten. Die gute Unterrichtsqualität der französischsprachigen Schule ist aufrechtzuerhalten. Eine Kürzung des Budgets der Schule kommt nicht in Frage. Die Schule darf nicht Opfer von langdauernden Diskussionen zwischen Behörden über Aufgabenzuteilungen werden. Bund, Kanton und Stadt Bern sind gefordert, umgehend der Ungewissheit ein Ende zu setzen. Im Vordergrund steht, dass der Bund seine Unterstützung nicht streicht, sondern diese für die Mehrsprachigkeit in der Hauptstadt weiterhin zusichert.